Schlechte Zeiten für Häuslebauer und Familien

von hierl

26. Januar 2023

Die Ampel hat ihre Bauförderung vorgelegt. Doch die Bedingungen sind so streng, dass es fast unmöglich ist, eine Förderung zu beantragen. Auch weil der Nachfolger des Baukindergelds mager ausfällt, werden gerade Familien da Nachsehen haben. Die Punkte im Überblick.

Bundesbauministerin Geywitz (SPD) hat die neue Bauförderung der Ampel vorgestellt: Für Privatleute wird es nicht mehr wie früher direkte Zuschüsse vom Staat, sondern nur noch zinsverbilligte Kredite geben. Die Förderung gilt auch nur noch für Häuser, die den besonders strengen Energiestandard EH 40 erfüllen.
Wenn dieser Standard eingehalten wird, können Bauherren einen verbilligten Kredit von 100.000 Euro erhalten. Bei Erfüllung von noch strengeren Auflagen (QNG-Plus) einen Kredit über 150.000 Euro. Antragsstellungen sollen ab März möglich sein. Damit haben die Häuslebauer fast ein Jahr auf die Neuregelung gewartet.

Kein Ersatz für Baukindergeld
Familien mit Kindern, die ein Eigenheim erwerben wollten, haben bislang vom Baukindergeld profitiert, das auf Betreiben der CSU realisiert wurde. Die Ampel ließ das Programm jedoch zum Jahreswechsel auslaufen. Bauministerin Geywitz hat nun ein Nachfolgeprogramm ab Juni geplant, dass keinen echten Ersatz bietet: Die Direktzahlungen des Baukindergelds (bis zu 12.000 Euro pro Kind) sind passé, stattdessen werden im neuen, Programm „Eigentumsförderung“ nur noch vergünstigte Kredit vergeben. Es gelten aber strenge Bedingungen, die nur wenigen helfen: Gefördert werden nur Familien, die höchstens 60.000 € (+10.000 € pro Kind) Einkommen haben. Damit wurden die Einkommensgrenzen stark reduziert.

Lässt man sich diese Bedingungen auf der Zunge zergehen, muss man sich fragen, in welcher Realität die Ampel eigentlich lebt. Die Kostensteigerungen für den Neubau eines EH 40 Hauses sind nicht unerheblich und die Umstellung auf zinsverbilligte Kredite statt wie bisher Zuschüssen lässt vermuten, dass sich das Programm nicht durchsetzen wird, da die Zinsvergünstigung die Kostensteigerungen nicht ausgleichen. Für viele Familien waren die Zuschüsse eine notwendige Finanzspritze beim Neubau, um sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können. Aus diesen Bedingungen wird klar, dass die Ampel keinerlei Interesse hat, den Traum vom Eigenheim zu fördern.

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