Schüler diskutieren gerne auch die ‚großen Fragen‘

von hierl

9. Februar 2024

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel und dem Aufflammen einer antisemitischen Welle des Hasses in Deutschland habe ich den Schulen im Wahlkreis angeboten, mit den Schulklassen über den Wert unserer Demokratie zu diskutieren. Auch die großen Proteste gegen die AfD sind ein Thema bei den Diskussionen.

Als Wahlkreisabgeordnete treffe ich regelmäßig Schülergruppen, die den Bundestag besuchen, zu einem persönlichen Gespräch, um mit ihnen über den Wert von Demokratie und meine Tätigkeit als Abgeordnete zu sprechen. Den Angriff der Hamas und die seither nicht abreißenden antisemitischen Vorfälle in Deutschland habe ich als Anknüpfungspunkt gesehen, diese Diskussionen verstärkt auch an den Schulen selbst zu führen. Antisemitismus ein Gift, dass sich immer wieder in die Köpfe der Menschen schleicht. Dagegen hilft es nur, immer wieder miteinander zu diskutieren und schon in jungen Jahren Aufklärungsarbeit zu leisten und den Wert der Demokratie herauszustellen.

Diskussion über das Erstarken der AfD

Derzeit sind auch die großen Demonstrationen für eine weltoffene Gesellschaft ein Thema bei den Diskussionen. Viele Schüler beteiligen sich an den Kundgebungen und diskutieren über den Umgang mit der AfD. Es zeugt davon, dass die populistischen Positionen der Partei von den Jugendlichen hinterfragt werden. Ich sehe das sehr positiv, denn wir dürfen es nicht hinnehmen, dass menschenfeindliche Positionen ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft finden.

Gleichzeitig macht es mir große Sorgen, dass wir bei vielen Diskussionen immer weniger Verständnis für Argumente anderer aufbringen und die Meinung des Anderen immer weniger achten. Ich will, dass wir in diesem Land auch weiterhin so gut zusammenleben können und uns denjenigen entgegenstellen, die unsere offene, freie und tolerante Gesellschaft ablehnen, ob von rechts, links oder religiös motiviert. Unsere freiheitliche Demokratie ist nicht selbstverständlich. Im Gegenteil: Unsere Diskussionskultur und der freie Austausch von Meinungen und Argumenten muss ‚gelernt‘ werden. Demonstrationen für eine weltoffene Gesellschaft sind wichtig, gleichzeitig dürfen wir nicht aufhören, auf einer demokratischen Grundlage miteinander zu diskutieren und uns politisch einzubringen.

Schüler diskutieren gern die „großen Fragen“

Es freut mich sehr, dass das Angebot nicht nur von den Lehrern, sondern auch von den Schülern so gut aufgenommen wird. Die Schüler zeigen nicht nur Interesse am Alltag von Abgeordneten und fragen etwa, wie viel Urlaub ein Abgeordneter hat, sondern sprechen auch die großen politischen Fragen an. Sie fragen nach der Zukunft der Rente, dem Umgang mit der Migration, dem russischen Angriffskrieg und dem Angriff der Hamas und der Situation im Gaza-Streifen. 

Es ist mir dann wichtig, den Schülern zu erklären, wie wir Abgeordneten in den einzelnen Fällen zu einem Beschluss gekommen sind, welche Gründe mit in unsere Entscheidung eingeflossen sind und für Verständnis untereinander zu werben.


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