Artikel in den Oberpfalzmedien – Meine Teilnahme an der P20-Konferenz in Brasilien

von hierl

11. Juli 2024

Der Autor ist Sebastian Böhm.

Warum CSU-Politikerin Susanne Hierl Radwege in Peru sinnvoll findet

Neumarkt/Amberg. Hinter Susanne Hierl liegen aufregende Tage. Die CSU-Bundestagsabgeordnete aus Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz war Anfang Juli Teil der deutschen Delegation auf dem P20-Parlamentarierinnen-Treffen in Maceió. In Brasilien vertrat sie den Deutschen Bundestag. „Es ist wichtig, dass wir netzwerken“, erklärt sie im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. „Was bedeutet der Klimawandel für Frauen?“ Oder: „Wie kriegen wir mehr Frauen in Verantwortung?“ – bei dem Meeting in Südamerika wurden einige wichtige Fragen gestellt und die Antworten darauf gesucht. Das „P20 Meeting of Women Parliamentarians“ fand zum ersten Mal überhaupt statt und diente zur Vorbereitung auf den G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Rio de Janeiro im November dieses Jahres. Themen der Konferenz waren die Förderung von Frauen in Parlamenten und Führungspositionen weltweit sowie nachhaltige Entwicklungskonzepte für Frauen und Mädchen.

Mehrere Hundert Menschen

An der Konferenz nahmen Parlamentarierinnen vieler G20-Mitgliedsstaaten, alle weiblichen brasilianischen Kongressabgeordneten und Teilnehmerinnen aus weiteren Ländern teil, die zum G20-Gipfel in Brasilien eingeladen sind: den Mercosur-Ländern, den portugiesisch sprachigen Ländern sowie hochrangige Vertreterinnen der UN und der Interparlamentarischen Union. Mitglieder der G20 sind die 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische und Afrikanische Union. Insgesamt nahmen mehrere Hundert Menschen an dem Treffen Anfang Juli teil. „Besonders gespannt habe ich die Beiträge der anderen Länder verfolgt. Mitunter sind wir in Deutschland der Meinung, dass wir unsere ’Hausaufgaben’ am besten machen und unsere Lösungen Vorbild für die ganze Welt sein sollten,“ erklärte Hierl. „Aus meiner beruflichen Erfahrung und auch bei Treffen mit Abgeordneten anderer Länder merke ich aber oft genug, dass viele Länder ebenfalls sehr gute Lösungen für ähnliche Fragestellungen gefunden haben, die oftmals viel pragmatischer als unsere Herangehensweisen sind.“

Aufholzung im Amazonas

Doch auch abseits des offiziellen Programms wurden viele Themen besprochen – etwa ging es um ein Projekt, das sich um die Aufholzung des Amazonas-Gebietes dreht. „Dieses Thema habe ich mit nach Hause genommen“, sagt Hierl. Sie wolle nun prüfen, wie Deutschland konkret dabei helfen könne. Eine Frage, die öfter gestellt werden sollte, findet sie. Es gebe schließlich einige weltweite Klimaschutzprojekte, die unterstützt werden müssten. Unter anderem könne sie deshalb auch die Kritik an den nun schon berühmt gewordenen Fahrradwegen in Peru nicht nachvollziehen. Hintergrund: Deutschland unterstützt das südamerikanische Land beim Aufbau einer Verkehrsinfrastruktur. Rund 44 Millionen Euro gab es für neue Radwege. Interessant: Auch aus Hierls Partei gab es Kritik an dem Projekt – beispielsweise von CSU-Generalsekretär Martin Huber. „Es ist kein rausgeschmissenes Geld“, erklärt Hierl. Manchmal könne man in anderen Ländern viel effizienter Klimaschutz betreiben – auch weil es günstiger ist. Aber natürlich müsse man die Zahlungen auch immer wieder überprüfen. Hitzige Diskussionen? „Die gab es in Brasilien nicht“, sagt die 50-jährige Politikerin aus der Oberpfalz. Es seien eher die Ist-Zustände in den jeweiligen Ländern beschrieben worden. „Mehr kann man von einem ersten Aufschlag aber wahrscheinlich auch nicht erwarten“, sagt Hierl. Sie hofft, dass auf das erste Treffen in Maceió noch viele weitere folgen werden. „Der Rahmen ist nun gesetzt.“


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