Apotheker haben derzeit mit vielen Problemen zu kämpfen: Medikamentenmangel, ein Übermaß an Bürokratie und eine Abgabenerhöhung. Dieses gefährliche Gemisch bedroht viele Apotheker in ihrer Existenz. Zwei Amberger Apotheker haben mir jetzt die Situation geschildert.
Dass die Not der Apotheker in Deutschland groß ist, merke ich schon am Emailaufkommen im Büro. Jeden Tag erreichen mich Brand-Briefe von Apotheken aus ganz Deutschland. Umso wichtiger ist, dass ich mir einen Einblick in die Situation vor Ort verschaffe. Ich habe mich daher mit Alois Dittrich und Heike Übler getroffen, die Inhaber der Rosen- und der Dreifaltigkeits-Apotheke in Amberg sind und über die Situation im Apothekenwesen ausgetauscht.
Einerseits müssen die Apotheker immer mehr Zeit dafür aufwenden, überhaupt Medikamente aufzutreiben. Auch die zunehmenden bürokratischen Vorschriften führen dazu, dass immer mehr Arbeitszeit pro verkauftes Medikament investiert werden muss.
Einen Großteil ihrer Einnahmen erhalten die Apotheker aber über eine staatliche Vergütung von 8,35 € plus 3% des Einkaufspreises pro verkaufter Medikamentenpackung. Bei gesetzlich versicherten wird diese Vergütung noch durch einen Abschlag vermindert, den die Regierung dieses Jahr auf 2 € erhöht hat. Dieses Problemgeflecht führt dazu, dass Apotheker immer weniger Umsatz pro investierte Arbeitsstunde erlangen und viele aufgeben müssen.
Ich danke Alois Dittrich und Heike Übler für die Schilderung der aktuellen Situation. Wir als CSU im Bundestag sind der Auffassung, dass die Vor-Ort-Apotheken unverzichtbar für die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger sind. Das zeigen mir auch die Schilderungen von Eltern, die eine Versorgung für Ihre Kinder benötigen. Wir setzen uns dafür ein, dass ihre Zukunft auf einem soliden finanziellen Fundament steht. Daher haben wir auch gegen die Abschlagserhöhung im Finanzstabilisierungsgesetz der Ampel gestimmt.
Auch weil die Ampelregierung bislang einen Medikamenten-Beschaffungsgipfel auf Bundesebene ablehnt, hat der Freistaat im November 2022 eine Task-Force zum Thema Arzneimittelversorgung gegründet. In dieser Task-Force wirken der Bayerische Apothekerverband e.V., die Bayerische Landesapothekerkammer, Ärzteverbände sowie Verbände und Firmen der Pharmazeutischen Industrie, der Pharmazeutischen Großhändler und Krankenkassen mit. Es wurden bereits wichtige Forderungen für Maßnahmen zur Bekämpfung von Versorgungsengpässen erarbeitet. Auch der im April 2023 geplante Bayerische Pharmagipfel hat sich erneut mit dem Thema Arzneimittelversorgung befasst. Hier gab es viel Lob für den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der die Themen beherzt angeht und aktiv an Lösungen arbeitet.