Ein Leuchtturm der Kultur

von hierl

7. Juni 2024

Diese Woche hat die Unionsfraktion zu einem Konzertbesuch der Barenboim-Said-Akademie eingeladen. Diese Gelegenheit habe ich gerne genutzt. In einer Zeit, in der israelische oder jüdische Musiker immer wieder von Kulturinstitutionen boykottiert werden, wollten wir ein Zeichen setzen. Denn an der Akademie musizieren Künstler aus dem gesamten Nahen Osten – auch Israelis und Palästinenser.

Es war ein besonderer musikalischer Abend unter der Leitung des 81-Jährigen Daniel Barenboim. Die jungen Musikstudenten gaben Beethovens 4. Symphonie und Mendelssohn Bartholdys „Italienische“ Sinfonie zum Besten.

Die Akademie unterrichtet seit 2016 junge begabte Musiker vor allem aus dem Nahen Osten. Sie wurde auf Initiative von Daniel Barenboim (israelischer Staatsbürger) gegründet. Sie beruht auf dem Geist des von Daniel Barenboim und Edward Said (in Palästina geboren) 1999 gegründeten West-Eastern Divan Orchestra, das zu gleichen Teilen aus israelischen und arabischen Musikern besteht. Edward Said ist schon 2003 verstorben, aber Daniel Barenboim führt das gemeinsam begonnene Werk weiter.  

Nach dem schrecklichen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden militärischen Eskalation sind diese Leuchttürme der interkulturellen Verständigung wichtiger denn je. Dieses Projekt zeigt, dass es möglich ist über Musik, im Dialog und mit Verständnis füreinander Grenzen einzureißen und Barrieren zu überwinden. Die Barenboim-Said-Akademie steht so auch für die Hoffnung, dass Aussöhnung weiterhin möglich ist.


Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren …