In dieser Woche gedachte der Bundestag allen Opfern des Nationalsozialismus. Besonders berührt hat mich der Vortrag des Sportjournalisten Marcel Reif, der uns den Satz seines Vaters, eines Holocaust-Überlebenden als Mahnung auf den Weg gab: „Sei ein Mensch!“
Während der Gedenkfeier im Bundestag, an der auch der Bundespräsident, die Regierungsmitglieder und Vertreter der Länder teilnahmen, waren mehrere Generationen vereint. Zeitzeugin Eva Szepesi und der 1949 in Polen geborene Sportjournalist Marcel Reif, Sohn eines Holocaust-Überlebenden, hielten als Repräsentanten der ersten und zweiten Generation von Holocaust-Überlebenden die Gedenkreden.
Besonders berührt hat mich die Rede von Marcel Reif über den einen Satz, den ihm sein Vater mit auf den Weg gegeben hat. Der Vater der nie über das Grauen sprach, das er erlebt hat, riet ihm immer wieder: „Sei ein Mensch!“
Hinschauen und Menschlichkeit zeigen, war auch der Appel von Eva Szepesi, die nach Auschwitz deportiert worden war: „Die Shoa begann nicht mit Auschwitz. Sie begann mit Worten. Sie begann mit dem Schweigen und dem Wegschauen der Gesellschaft.“ Weiter hat sie uns auch auf den Weg gegeben, dass demonstrieren alleine nicht reicht. Auch im Alltag dürfe man nicht wegschauen, man müsse laut widersprechen, wenn antisemitische Äußerungen fallen.