Letzte Woche war ich zu Besuch in Kastl, um mich über die Auswirkungen eines Verbots von Biomasseheizungen zu informieren. Waldbauer Hubert Kerschensteiner und Johannes Hüttner, der Betreiber des Nahwärmenetzes warnen vor schwerwiegenden Auswirkungen auf den Wald.
Zum Ortsbesuch war ich gemeinsam mit Kastls zweiten und dritten Bürgermeistern Andreas Otterbein und Monika Breunig. Waldbauer Hubert Kerschensteiner warnt, dass bei einem Verbot von Brennholz-, Pellet- und Hackschnitzelheizungen der Holzbedarf rapide abnehmen könnte. Die Waldbewirtschaftung, wie er sie heute betreibt, könnte sich dadurch bald nicht mehr rechnen. Das hätte weitreichende Folgen für unsere Wälder.
Auswirkungen auf den Wald
„Es geht hier vor um die Entfernung von Schad- und Totholz“ , sagt Kerschensteiner. Sogenanntes Kalamitätsholz entstehe beispielsweise durch den Befall von Borkenkäfern und muss zwingend aus dem Wald entfernt werden. Wenn das Schadholz nicht aus dem Wald entnommen wird, drohe der Totalverlust eines gesamten Waldes. Aber nicht nur die gefräßigen Insekten machen die umfassende Bewirtschaftung eines Waldes zwingend notwendig. „Wenn ich es mir nicht mehr leisten kann, den Wald umfassend zu bewirtschaften, kann ich mich auch nicht mehr um das Unterholz kümmern“, schildert der Waldbauer. Dieses möglichst klein zu halten, sei vor allem im Angesicht der zunehmenden Anzahl von Waldbränden wünschenswert.
Nutzen kommunale Wärmeversorgung
Welchen Nutzen die Waldbewirtschaftung für die gesamte Gemeinde hat, wird im Gespräch mit Johannes Hüttner deutlich. Er nutzt das Holz, das Hubert Kerschensteiner erwirtschaftet. Das Wärmenetz der Gemeinde befeuert er nämlich mit Biogas und Hackschnitzeln, die aus zerkleinertem Kalamitätsholz bestehen.
Wärmepumpen keine Allzwecklösung
Meine Meinung ist klar: diese erneuerbare, klimafreundliche und regionale Art der Wald- und Wärmewirtschaft muss erhalten bleiben. Die Wärmepumpen-Technologie hat zwar einige Vorteile, aber sie mit der Brechstange durchzusetzen, halte ich für keine gute Idee. Wenn die Bundesregierung ausschließlich auf die Wärmepumpe setzt, wird schnell deutlich werden, dass weder ausreichend Pumpen noch Monteure vorhanden sind. Außerdem sind die meisten bestehenden Häuser im ländlichen Raum nicht ausreichend gedämmt, damit sich der Betrieb einer Wärmepumpe rechnet.