Eigentlich erhalten Menschen, die altersbedingt ihre Badezimmer oder Treppen umbauen müssen, einen Förderzuschuss. Doch die Ampel-Regierung verzögert die Fortsetzung des Programms. Ich habe mich bei einem Bauunternehmen erkundigt, welch fatale Folgen das für Senioren hat.
Bereits im November 2022 hat der Deutsche Bundestag 75 Millionen Euro für die Forstsetzung des KfW-Programms „Altersgerecht Umbauen“ im Jahr 2023 bewilligt. Daraufhin wurde öffentlich angekündigt, dass dieses bewährte Förderprogramm des Bundes noch im Januar 2023 wieder aufgenommen wird. Entgegen dieser Ankündigung hat die Bundesregierung es bis heute nicht geschafft, die KfW mit der Wiederauflage des Programms zu beauftragen.
Dazu erreichten mich bereits mehrere Anfragen von Bauwilligen und Sanitärunternehmen, wann endlich mit einer Wiederauflage des Erfolgsprogramms zu rechnen sei.
Daraufhin wandte ich mit einer offiziellen Anfrage an die Bundesregierung und fragte nach Gründen für die Verzögerung. Die Antwort der Bundesregierung habe ich bereits erhalten, die aber weder die Gründe für die Verzögerung noch einen konkreten Termin für den Neustart benennt. Diese wenig aussagekräftige Antwort wird in Kürze über www.bundestag.de aufrufbar sein.
Dieses Mauern der Bundesregierung habe ich zum Anlass genommen, um mich von Jochen Steinlein, dem Geschäftsführer von Seitz & Braun aus erster Hand über die Folgen des ausbleibenden Starts des Förderprogramms für Bauwillige und Unternehmen informieren zu lassen. Seitz & Braun bietet unter anderen Badsanierungen an, bei denen häufig Bäder barrierefrei umgebaut werden und bei denen in der Vergangenheit häufig Fördermittel aus dem KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ in Anspruch genommen wurden. „Dieses Förderprogramm hat sich bewährt und ist auch bei unseren Kunden bekannt. Viele von ihnen planen diese Fördermittel bereits geistig ein, wenn sie ihr Bad so umgestalten, dass sie es mit Freude wieder viele Jahre problemlos nutzen können. Wenn wir ihnen aktuell sagen müssen, dass wir nicht wissen wann dieses Programm wieder geöffnet wird, dann sind diese Kunden enttäuscht. Viele von ihnen müssen sich entscheiden, jetzt ohne Förderung zu starten oder darauf zu hoffen, dass es doch irgendwann eine Förderung gibt, ohne jedoch die genauen Förderkriterien zu kennen“, berichtete Geschäftsführer Jochen Steinlein. „Auch für uns ist diese Hängepartei eine Herausforderung. Viele Kunden wollten jetzt ab März mit dem Umbau beginnen. Angesicht mancher Probleme bei den Lieferketten haben wir bereits entsprechend Fliesen, Waschbecken, Badewannen und Duschabtrennungen, sowie weitere Bauteile bestellt. Auch unsere Personalkapazitäten haben wir bereits fest verplant. Gleichzeitig haben wir aktuell eine hohe Nachfrage in vielen Bereichen, so dass wir nicht beliebig Handwerker vorhalten können, um dann nach einem Neustart alle aufgeschobenen Aufträge zeitnah abarbeiten zu können.“
Ich sehe hier meine Sorgen bestätigt: Hier zeigt sich, wie wichtig Verlässlichkeit für Bürger und Handwerker ist. Beide brauchen Planungssicherheit, damit wir nicht in ein ähnliches Chaos geraten wie bei der KfW-Förderung für energieeffizientes Bauen im letzten Jahr. Das Geld liegt bereit, aber die Bundesregierung bekommt es nicht hin, ein gutes Programm einfach fortzusetzen. Wenn wir uns an das politisch von Habeck verursachte Förderchaos bei energieeffizienten Gebäuden erinnern, kann man leider auch nicht darauf vertrauen, dass die bewährten Förderkriterien künftig eins zu eins fortgeführt werden. Wie bei Häuslebauern müssen die Bürger und ausführenden Unternehmen damit rechnen, Planungen kurzfristig doch noch ändern zu müssen Das hat mit erhebliche Folgen für die Auftragsgeber und die ausführenden Betriebe. Jetzt haben wir Frühjahr und die Bundesregierung hält bei diesem Thema noch Winterschlaf. Deshalb gilt es, die Bundesregierung wachzurütteln, damit nicht erst zum nächsten Winter Fördermittel für barrierefreie Bäder beantragt werden können. Das KfW-Programm muss in den nächsten Wochen endlich wieder geöffnet werden, sonst wird sich die Unsicherheit bei den betroffenen Bauherren und Firmen massiv erhöhen. Deshalb bringe ich mich mit Nachdruck für einen baldigen Förderstart ein.