Kloster Michelfeld bereitet sich auf neue Bewohner vor

von hierl

24. März 2023

Der erste Sanierungsabschnitt im Kloster Michelfeld ist beinahe fertig gestellt. Schon im Sommer kann das Pflegeheim der Regens-Wagner-Stiftung erste Bewohner in einer frisch sanierten Wohngemeinschaft willkommen heißen. Bei einem Besuch konnte ich die Bauarbeiten besichtigen.

Möglich wurde dieser Teilerfolg durch eine direkte Förderung von über 12 Millionen Euro, die der Bund für die denkmalgerechte Sanierung des Pflegeheims zur Verfügung stellte. Diese Förderung kam noch in der letzten Legislaturperiode auf Veranlassung von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) zu Stande. Mein Vorgänger Alois Karl (CSU) hatte sich noch hierfür stark gemacht und damit einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung und so zur Sicherung der Sanierung beigetragen.

Kurz vor der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts gaben die Projektbeteiligten den Vertretern der Politik einen Überblick über die Baumaßnahmen. Neben Gerhard Reile, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Regens-Wagner-Direktion und Peter Miltenberger, dem Leiter des Pflegeheims in Michelfeld empfingen die Architekten Peter Brückner und Torsten Will die Politiker auf der Baustelle. Ich selbst durfte die Bundespolitik vertreten. Auf kommunaler Ebene nahmen der Auerbacher Bürgermeister Joachim Neuß (FW) und Kreisrätin Birgit Barth (CSU) am Treffen teil.

Die Sanierung des Klosters ist ein regionales Leuchtturmprojekt: Bislang gibt es kaum Vorbilder für die Sanierung eines bau- und kunsthistorisch so einzigartigen Denkmals zu einem modernen Pflegeheim, das Menschen mit Behinderung einen inklusiven Zugang zum öffentlichen Leben ermöglicht. Alle am Projekt Beteiligten haben das erkannt und ziehen daher an einem Strang. Das außerordentliche Engagement der Regens-Wagner-Stiftung und des Architekturbüros Brückner & Brückner, um das Pflegeheim denkmalgerecht aufzuwerten, wird durch die großzügige finanzielle Unterstützung des Bundes und der Gemeinde Auerbach unterstützt. Mein Vorgänger Alois Karl hatte sich bereits für dieses bedeutende Projekt stark gemacht, hier werde ich mich gerne weiter engagieren.

Anknüpfungspunkte für weiteres Engagement gibt es viele: Mit dem Einzug der ersten zehn Bewohner ins fertig sanierte „Alte Schulhaus“ geht die Aufwertung der Anlage in die nächste Runde. Im Sommer beginnt der zweite und größte Abschnitt. Dabei werden die ehemaligen Wohnbereiche des Klosters modernisiert und die früheren Bettensälen in zeitgemäße barrierefreie Zimmer umgewandelt.

Joachim Neuß zeigte sich sehr angetan darüber, als Architekt Torsten Will auf Nachfragen hin mitteilen konnte, dass über 80 Prozent der bisherigen Bauleistungen von regionalen Firmen durchgeführt worden sind. Denn erfreulicherweise verfügen die ansässigen Firmen über das notwendige Fachwissen und das erforderliche Fingerspitzengefühl für Maßnahmen in einem denkmalgeschützten Gebäude, in dem auch weiterhin der Betrieb fortgeführt werden muss.

Gerhard Reile betonte den Inklusions-Ansatz des kommenden Bauabschnitts. „Unser Ziel ist es, dass die Bewohner des Pflegeheims unkompliziert am öffentlichen Leben teilhaben können. Das wird auch durch räumliche Nähe ermöglicht: Während im Erdgeschoss des Klosters in Zukunft Veranstaltungssäle der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, werden im Obergeschoss moderne Wohnungen für Menschen mit Behinderung eingerichtet.“

Während des zweiten Bauabschnitts ziehen drei Wohngemeinschaften zwischenzeitlich in Ausweichquartiere außerhalb der Anlage um. Im Anschluss sollen ab 2026 zwei weitere Sanierungsabschnitte folgen. Diese sollen unter anderem weitere Wohneinheiten schaffen und den Außenbereich der Klosteranlage sanieren. Mit diesen Abschnitten wäre die 2020 begonnene Kernsanierung des über 900 Jahre alten Klosters fertiggestellt.


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