In Deutschland leiden mindestens eine Million Bürgerinnen und Bürger unter Langzeit-Folgen einer COVID-Infektion. Für die Betroffenen und Angehörigen bedeutet dies teilweise massive Beeinträchtigungen des alltäglichen Lebens. Wir als Unionsfraktion setzen uns dafür ein, dass die Krankheit endlich richtig erforscht wird.
Die Forschung zu Long COVID, ME/CFS und Post-Vac-Syndrom steckt in Deutschland quasi noch in den Kinderschuhen und wird vom Bundesforschungsministerium nur unzureichend gefördert. Ministerin Stark-Watzinger stellt im Rahmen der Projektförderung lediglich rund 12,5 Millionen Euro im Jahr 2023 für die Long COVID Forschung zur Verfügung. Das macht einen Anteil von weniger als 0,1 % des Etats von rund 21,5 Milliarden Euro, über die das Ministerium verfügen kann. Auch mit Blick auf die Versorgungsforschung, also die Forschung, die Versorgungskonzepte für Menschen mit Long COVID entwickelt, gibt es bisher nur vage „Förderankündigungen“ des zuständigen Ministers Lauterbach.
Nationale Anstrengung gegen Post-Covid
Diese geringe Fördersumme für die wichtige Grundlagenforschung zu Long COVID ist völlig unzureichend. Noch weniger reichen die vagen Ankündigungen zur Versorgungsforschung. Wissenschaft und Forschung bleiben in Deutschland aufgrund der Untätigkeit der Bundesregierung hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese Forschung im Rahmen einer koordinierten Projektförderung erheblich auszubauen. Zusätzlich muss die Bundesregierung eine langfristig und breit angelegte Forschungsstrategie gegen Long COVID unter gemeinsamer Federführung des Bundesforschungs- und des Bundesgesundheitsministeriums nach dem Vorbild der „Nationalen Dekade gegen den Krebs“ aufsetzen und dafür Sorge tragen, dass Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung schnellstmöglich bei den Betroffenen ankommen.
Unseren Antrag dazu gibt es hier zum Nachlesen.