Endlich ernstnehmen: Krankhafte Erschöpfung

von hierl

20. Januar 2023

Durch die Coronapandemie und „Long Covid“ ist das chronische Müdigkeitssyndrom allgemein bekannt geworden. Aber schon vor der Pandemie litten zahlreiche Menschen an dieser Krankheit. Es ist Zeit, dass den Betroffenen endlich geholfen wird. Wir als Union haben dazu gestern eine Debatte im Bundestag angestoßen.

Das Thema liegt mir auch persönlich am Herzen, denn ich kenne mehrere Menschen, die an der Krankheit leiden. Die Krankheit wurde lange Zeit nicht richtig ernst genommen und ist bislang wenig erforscht. Ich bin daher froh,  dass sich bei dem Thema endlich politisch etwas bewegt und wir mit unserem Antrag eine allgemeine und breite Debatte anstoßen konnten. Unser Antrag fordert flächendeckende, interdisziplinäre und umfassende Versorgungsstrukturen, um das Leid so vieler Menschen in Deutschland schnell zu mildern. Dafür muss eine gute medizinische sowie pflegerische Versorgung sichergestellt werden. Dringend bedarf es außerdem der klinischen Prüfung und Zulassung von Medikamenten, um die Erkrankung ursächlich zu behandeln.

Hintergrund: Was ist krankhafte Erschöpfung(ME/CFS)?

ME/CFS ist eine schwerwiegende Erkrankung, die zu krankhafter Erschöpfung (Fatigue) und Verschlechterung der Symptome nach jeglicher Anstrengung (Post-Exertional Malaise) führt. Die Anzahl der weltweit Erkrankten wird auf 17 bis 24 Millionen Menschen geschätzt. ME/CFS schränkt die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ME/CFS bereits 1969 als neurologische Erkrankung klassifiziert hat, gibt es bis heute keine zugelassene kurative Behandlung oder Heilung. Bereits vor der COVID-19-Pandemie waren in Deutschland mindestens eine viertel Million Menschen betroffen; darunter ca. 40.000 Kinder und Jugendliche.

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