Ein zentrales Thema auch im ländlichen Raum ist die „Mobilität“. Vor allem ist es als ein Bestandteil des Umwelt- und Klimaschutzes zu sehen. Dabei ist die Lösung des Themas im Gegensatz zur Stadt im ländlichen Raum wohl schwerer zu finden und bedarf innovativer Ideen.
Bei der Diskussion um die Mobilität der Zukunft ist im ländlichen Raum nicht davon auszugehen, dass sich der Individualverkehr mit eigenen Fahrzeugen reduziert oder komplett hin zum öffentlichen Nahverkehr entwickeln wird. Es ist zu erwarten, dass die Anzahl der PKW bleiben wird, auch wenn sich ggf. eine Entwicklung weg vom Verbrennungsmotor hin zur E-Mobilität ergeben wird. Ein Augenmerk ist unter diesem Gesichtspunkt auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu legen.
Sehen wir auf unseren Landkreis Neumarkt, so ist der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs nur 6% und setzt sich hauptsächlich aus dem Schülerverkehr zusammen. Der Einsatz von Rufbussen oder dem Anrufsammeltaxi führt zu einer gewissen Flexibilisierung des öffentlichen Nahverkehrs – ist meines Erachtens aber nicht unbegrenzt ausbaubar. Es ist nicht erkennbar, dass sich Konzepte wie car-sharing durchsetzen werden.
Die Einführung des 365 EURO Tickets im VGN ist ein guter Ansatz, um die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für die Jugendlichen attraktiver zu gestalten und auch die bestehenden Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Bestrebungen das 365 EURO Ticket auch außerhalb des geförderten Schülerverkehrs allen Jugendlichen zur Verfügung zu stellen, ist ein guter Ansatz. Fraglich ist für mich jedoch, ob es die Aufgabe der Kommunen sein kann, die Kosten hierfür zu tragen.
Für die Akzeptanz zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr ist es meines Erachtens sehr wichtig, dass eine gute Abstimmung auf den überörtlichen Verkehr gegeben ist. Was nutzt es wenn ich zwar aus Nürnberg heraus eine S-Bahnverbindung habe, aber mein Ziel im Landkreis nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Schwierigkeiten gibt es insbesondere in den Bereichen, in welchen eine unterschiedliche Zuständigkeit von Verkehrsverbünden über Landkreisgrenzen hinweg gegeben ist.
Letztendlich wird es auf jeden einzelnen von uns ankommen zunächst unsere eigenen Verhaltensmuster zu überdenken und das Auto stehen zu lassen und alternative Fortbewegungsmethoden zu wählen. Das Umdenken beginnt bei einem selbst und kann von der Politik nur unterstützt werden.